Vorruhestand für Wirbelwind


Wirbelwind III

Wirbelwind ist Jahrgang 2002 und damit heuer 17 Jahre alt. Der schöne braune Wallach ist in Chile geboren und kam als 4-Jähriger in die Familie Steurer- Hautle. Auf den ersten Blick erinnert Wirbelwind von seinem Körperbau her eher an ein Rennpferd und weniger an ein Springpferd, aber wie so oft darf man sich vom Äusseren nicht irritieren lassen.

Wirbelwind ist zwar ein Pferd ohne Abstammung, aber dafür von einer ganz besonderen Extraklasse. Er trägt ein Löwenherz in sich und ist überaus springtalentiert, wie zahlreiche Erfolge über viele Jahre hinweg mit seinem Reiter Otto Steurer beweisen.

In dieser Zweierkombination von Pferd und Reiter haben sich zwei ebenbürtige Wesen zusammengefunden, welche miteinander aber auch von einander gelernt haben. Otto zum Beispiel hat gelernt, Kontrolle auch mal abzugeben. Mit einem Augenzwinkern kann man auch sagen: zwei Alpha-Tiere haben sich auf einen gemeinsamen Nenner geeinigt.

Denn Wirbelwind, der auch liebevoll Joe nach dem Film mit Terence Hill, «Der müde Joe», genannt wird, hat wie sein Film-Namensvetter, seinen ganz eigenen Charakter.

Kleine Dinge langweilen Wirbelwind, wie zum Beispiel zu niedrige Sprünge. Er sucht Herausforderungen, liebt das Rampenlicht und tritt dann als Showman auf. Bei ihm heisst es auch nicht, der Weg ist das Ziel. Wirbelwind hat nur ein Ziel vor Augen: den Sieg.

Auch Zuhause fragt man sich, wer ist hier eigentlich der Chef. Wehe dem, der Wirbelwind eine Box ohne Paddock zuteilt, dann heisst es: Ohren anlegen, Beissen, Weben. Er braucht seine Freiheit und teilt sich seinem Laufdrang entsprechend, seine Spaziergänge selber ein. Ohne Weide würde er verzweifeln.

Mit seinen Eigenheiten bekommt er auf Turnieren einen nur ihm zugeteilten Pfleger. Jener führt auch Wirbelwind, der den Reiter Otto bereits im Rücken trägt, in den Parcours und ist dann gut beraten, sich in Sicherheit zu bringen. Joe erwacht, bockt umher und schlägt aus, bis zum durchreiten der Startlinie. Ab dann ist 100% Verlass auf Joe, der seinen Reiter niemals hängen lässt und konzentriert kämpft, bis zum Umfallen.

Otto hat vor der Startlinie im Grunde nur einen Job: Oben bleiben und Joe sagen, wo es los geht. Das ist nicht immer gelungen, das eine oder andere Mal hat Wirbelwind seinen Reiter noch vor der Startlinie verloren. Dann hiess es schnell wieder drauf sitzen und los gehts, bevor die Zeit im Parcours beginnt zu laufen.

Otto und Wirbelwind feierten unzählige Erfolge bis 1.60m zusammen und erritten in ihrer gemeinsamen Kariere über 100’000.- Euro an Preisgeld. Zu seinen Spitzenerfolgen gehören unter anderem:

  • Sieger im Six-Barres in Humlikon über 2.05m
  • 3. Rang Grand-Prix*** Magna Racino
  • 2. Rang Grand Prix in Gorla Minore
  • Sieg im 1.45m CS***San Giovanni
  • insgesamt über 44 Siege / 29 x 2. Ränge und 22 x 3. Ränge zusammen als Paar

Jede Sturm und Drangzeit fordert ihren Tribut und so kam es, dass sich Wirbelwind im September 2018 verletzte. Die Verletzung passierte allerdings Zuhause auf dem Paddock, als ein nicht angemeldetes Feuerwerk in der Nachbarschaft alle Pferde verrückt machte. Was folgte, war eine sehr lange Rekonvaleszenzzeit. Nach der planmässigen Aufbauphase beschloss Otto nun, Wirbelwind quasi in den Vorruhestand zu schicken.

Zukünftig wird Wirbelwind der Pferdepartner von Ottos Frau Carola sein und fortan nicht mehr in den höchsten Kategorien an den Start gehen.

Carola und Wirbelwind feierten ihren Einstieg am CSI** auf dem Hofgut Albführen, wo das neue Duo in der Amateurtour erstmals zusammen an den Start ging. Auch diese Kombination scheint vielversprechend, zu Beginn gleich ein Sieg. Im weiteren Verlauf gab es zudem einen 4. Rang und am Schlusstag den 2. Rang.

Wirbelwind ist ein Musketier und wir sagen von Herzen Dankeschön, wünschen weiterhin viel Erfolg, gute Gesundheit und ein langes Leben.



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